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 zwei kurze und einen langen Wunsch/Vorschlag

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Ralf aus Stuttgart
Gast










BeitragVerfasst am: 26.01.2006, 15:20    zwei kurze und einen langen Wunsch/Vorschlag Antworten mit ZitatNach oben

Hallo miteinander,

drei Wünsche/Vorschläge will ich Euch nennen:

1. Dialogveranstaltung/Podiumsdiskussion mit den Verbund der CSD-Organisatoren und mit bundesweiten schwulenpolitischen Organisationen – wie z. B. dem LSVD: Welchen Stellenwert hat das Leben mit HIV/AIDS, die Erinnerung an verstorbene Freunde sowie die Tatsache, dass weltweit betrachtet die meisten Menschen mit HIV/AIDS eine Therapie vorenthalten wird und jährlich deswegen Millionen sterben beim CSD und bei der Schwulenpolitik heute?

2. Das Aktionsbündnis gegen AIDS und Positive, An- und Zugehörigen in Deutschland - was können und wollen wir füreinander tun? Welche Erwartungen, Ideen, Wünsche, Vorschläge etc. gibt es?

3. Medizinische Möglichkeiten, die Zeitdauer zu verlängern, in der HIV-Positive noch nicht auf die nebenwirkungsreiche Kombinationstherapie angewiesen sind.

Zum letzten Punkt will ich hier unten (ganz am Ende) einen ausführlicheren Beitrag veröffentlichen, da ich weiß, das Informationen hierzu kaum bekannt sind und bekannt gemacht werden, weil hier keinerlei Sponsoring durch die Pharmaindustrie stattfindet, von verschiedenen Seiten Vorbehalte gestreut werden und es bislang nur wenige Vereine gibt, die wie z. B. der Förderverein Neue Wege in der HIV-Therapie (www.hiv-therapie.org) dafür eintreten, dass diese Möglichkeiten genauer wissenschaftlich im Interesse der Menschen mit HIV und AIDS, ihrer Lebenspartner, Angehörigen und Freunde erforscht werden.

Viele Grüße, Ralf Bogen
(Gründungsmitglied von RAINBOW, dem Infomagazin der AIDS-Hilfe Stuttgart und des Fördervereins Neue Wege in der HIV-Therapie. Bin bislang nicht positiv getestet, habe leider meinen langjährigen Freund nach 13 Jahren Freundschaft und Liebe 2001 verloren).

Und nun der längere Beitrag, der im Rahmen eines Zukunftsworkshop des Aktionsbündnis gegen AIDS vom Förderverein Neue Wege in der HIV-Therapie (www.hiv-therapie.org) als Diskussionsvorschlag für das Aktionsbündnis von mir in 2005 erstellt wurde:

Vorschlag eines Positionspapiers:
Erforschung von nicht patentierbaren, niedrig dosierten,
antientzündlichen Niedrigpreismedikamenten

zur Verlängerung der Zeitdauer, in der HIV-infizierte Menschen keine Krankheitssymptome entwickeln und in der sie noch nicht auf die antiretrovirale Therapie angewiesen sind

(Vorschlag von Ralf Bogen)

In der Arbeit „Niedrig dosiertes Prednisolon und viel weniger Angewiesenheit auf HAART – ein anderer Therapieansatz“ stellt der Stuttgarter HIV-Schwerpunktarzt und Mitglied im Aktionsbündnis, Herr Dr. Ulmer, folgendes kritisch fest: „Auf manchen Kongressen findet sich unter der Rubrik ‚Therapie der HIV-Infektion’ nur noch ‚Antiretrovirale Therapie.’ Die Erfolge dieses Ansatzes sind unstrittig. Aber es gibt auch erhebliche Einschränkungen: Vor allem Nebenwirkungen und die hohen Kosten, die die Teilung der Welt in arm und reich verschärfen und bedingen, dass weltweit die überwiegende Mehrheit der HIV-Patienten bisher keinen Zugang zu einer effektiven Behandlung hat, mit massenhaft tödlichen Folgen. Als dritte Einschränkung ist die wissenschaftliche Vernachlässigung anderer Therapieansätze zu nennen. In ihr offenbart sich ein Strukturproblem der Medizin: Die (fast)-nur-noch-Erforschung von industriell profitablen Ansätzen. Der Schädigungsmechanismus von HIV am Körper, und wie er zu mildern oder aufzuheben ist, gehört zu den bisher kaum verfolgten Ansätzen. Über welchen Mechanismus beispielsweise gehen CD4-Zellen verloren?“ (veröffentlicht in Jäger, AIDS- und HIV-Infektionen – 43. Erg. Lfg. 3/2004)

Hinweise und Beobachtungen bei Patienten, die für die positive Wirkung einer anti-entzündlichen Therapie für den Verlauf der HIV-Infektion und für einen dadurch hervorgerufenen CD4-stabilisierenden Einfluss sprechen, dürfen nicht länger ignoriert, sondern müssen systematisch erforscht und im Interesse der Menschen mit HIV/AIDS gegebenenfalls weltweit genützt werden.

So hat z. B. in Zimbabwe Frau Dr. M. Thomsen von der Organisation Humana People to People in Zusammenarbeit mit Dr. E. Sinbanda vom Institut für Immunologie der Medizinischen Schule der Universität Zimbabwe kleinere Studien zur Erforschung von Aspirin durchgeführt, die zeigen, das Aspirin eine antientzündliche Wirkung hat und bei der HIV-Infektion die Erregung der Immunzellen, v.a. der CD4-Zellen, herabsetzt. Dadurch können diese Immunzellen nicht so leicht vom HIV infiziert werden und kann das Leben mit HIV erleichtert und verlängert werden (siehe hierzu die Arbeit "Acetyl salicylic acid (ASPIRIN) increases the CD4+ T lymphocytes and suppresses TNF-a in HIV-I infected patients: Results of a 12 month, three-arm, placebo-controlled pilot study" von Elopy Nimele Sinbanda, Grazyna A. Stanczuk and Marianne Thomsen, veröffentlicht in: AIDS Vaccines and Related Topics, 2004: 179-190 ISBN: 81-7736-112-0; Editor Aldar S. Bourinbaiar, Research Signpost 37/661 (2), Fort P.O., Trivandrum - 695 023 Kerala, Indi).

In der o.g. Arbeit „Niedrig dosiertes Prednisolon und viel weniger Angewiesenheit auf HAART – ein anderer Therapieansatz“ konnte der Stuttgarter HIV-Schwerpunktarzt Herr Dr. Ulmer nachweisen, dass das Fortschreiten der Krankheit unter einer niedrig dosierten Cortison-Therapie wesentlich verzögert werden kann. Herr Dr. Ulmer schreibt: „Bisher wurden 46 therapienaive HIV-Patienten mit mindestens 300 (durchschnittlich 570) CD4-Zellen/µl 6 bis 128 Monate lang mit Prednisolon behandelt. Ihre CD4- und Viruslastverläufe wurden retrospektiv mit denen von 128 ebenfalls therapienaiven Patienten ohne Prednisolon verglichen (Mittl. CD4-Wert 608/µl). Unter Prednisolon zeigt sich ein mittlerer CD4-Anstieg um 4,6 Zellen/Monat, ohne Prednisolon ein Abfall um 3,9 Zellen/Monat. Die Unterschiede sind ab Monat 18 statistisch signifikant. (...). Ab Monat 23 betragen die Unterschiede mehr als 200 Zellen/µl. (...) Aufgrund dieser Erfahrungen haben wir auch in HAART-Pausen Prednisolon eingesetzt. Bisher konnten wir 68 Patienten, die in den ersten 6 Pausen-Monaten Prednisolon eingenommen haben, mit 37 Patienten vergleichen, die kein Prednisolon eingenommen haben. Unter Prednisolon war der CD4-Abfall flacher (0,37 statt 0,76/die, p=0,0027). (...) Mit insgesamt 130 dokumentierten Patienten, die mindestens 6 Monate lang Prednisolon ohne antiretrovirale Therapie eingenommen haben (...), können wir inzwischen von einer hohen Sicherheit der Erkenntnisse ausgehen. Durch niedrig dosierte Glukokortikoide scheint sowohl bei therapienaiven HIV-Patienten als auch während einer HAART-Pause eine deutliche Verlängerung der Zeit ohne antiretrovirale Therapie möglich, bis hin zur Aussicht für einige Patienten, möglicherweise nie eine antiretrovirale Therapie zu benötigen. (...)

Alle Auswertungen ergeben einen günstigen Einfluss des Prednisolons auf den CD4-Verlauf schon in niedriger Dosis (...). Demnach müssen dem HIV-bedingten CD4-Verlust, wie schon in vitro und in Tierversuchen beschrieben, entzündliche oder autoimmune Vorgänge zugrunde liegen. Dies wird weiter gestützt durch bisher vergleichsweise wenig beachtete Hinweise auf eine CD4-stabilisierende und HIV-inhibierende Wirkung der Acetylsalicylsäure (Kopp und Mitarb. 1994, Pereira und Mitarb. 2003) und auf positive Auswirkungen von Behandlungen mit Cyclosporin A (Rizzardi und Mitarb. 2002). Im Vergleich zu den massiven Bemühungen der letzten Jahre, das HI-Virus und seine direkte Bekämpfung zu erforschen, ist dieser antiinflammatorisch – anti-autoimmune Ansatz bisher relativ wenig beachtet worden. (...) Bei weiterer Ausarbeitung durch klinische und grundlegende Studien könnte die niedrig dosierte Prednisolonbehandlung eine wichtige Ergänzung und teils Alternative zur HAART werden, was angesichts der Diskussionen um die Nebenwirkungen und Wirksamkeitsgrenzen der HAART eine hohe Bedeutung haben kann. Vor allem therapienaive Patienten mit noch guter CD4-Zahl können möglicherweise in größerer Zahl jahrelang vor einem CD4-Abfall bewahrt werden, der eine antiretrovirale Therapie nötig macht. Das legen die durchschnittlich leicht steigenden CD4-Zahlen in dieser Patientengruppe nahe.
Auch angesichts der sehr hohen Kosten antiretroviraler Therapie mit den fatalen Folgen für die meisten Länder mit hoher HIV-Prävalenz erscheint es dringend, die sehr preisgünstige Prednisolontherapie weiter zu erforschen. (...) Eine konsequente Behandlung mit einer 5mg-Prednisolon-Tablette könnte dann viel mehr HIV-Positive gesund halten und den Bedarf an antiretroviraler Therapie erheblich überschaubarer machen. Insofern ist eine weitere Erforschung dieses bisher so hoffnungsvoll erscheinenden Ansatzes auch ein dringendes humanitäres Gebot.“ (siehe weitere Auszüge aus dieser Arbeit im Internet unter www.hiv-therapie.org)

Gerade solche Arbeiten über die Wirksamkeit nicht patentierbarer Medikamente werden unter großem Druck führender Pharmakonzerne unter den Tisch gekehrt und totgeschwiegen oder es wird versucht, Vorbehalte zu schüren, damit diese Methoden, das Leben mit HIV zu erleichtern, nicht weiter erforscht werden. Therapiepausen und eine Verlängerung der Latenzzeit würden den Beginn des Einsatzes von Kombipräparaten hinausschieben und würden zu Umsatzeinbußen führen.

Wenn solche Studien jedoch weiterhin unterbleiben, die ja gerade im Kontext zum Kampf um freien Zugang zu allen sinnvollen Therapie- und Prophylaxemitteln durchgeführt werden, sind weltweit Millionen HIV-Positive zum Tode verurteilt, weil sie den Erfolg der Durchsetzung des freien Zugangs zu allen Therapieformen, auch der ART, gar nicht mehr erleben werden!

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Gast











BeitragVerfasst am: 26.01.2006, 17:40    Antwort der Vorbereitungsgruppe Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Ralf,

herzliche Dank für deine Vorschläge.

Die Vorbereitungsgruppe hat mit der Programmplanung noch nicht begonnen - das wird Mitte Februar passieren. Auf diesem Treffen werden wir deine Vorschläge diskutieren.

Ich bitte um Verständnis, wenn wir vorher nichts Konkretres sagen könnnen.

Herzliche Grüße

Bernd

Online    
Gast











BeitragVerfasst am: 30.01.2006, 22:20    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ralf aus Stuttgart,

Hallo,
Ich möchte zu den antiinflammatorischen Ansätzen bezüglich Aspirin und Prednisolon Stellung nehmen und bitte um Mitteilung, in welcher Dosis die jeweiligen Präparate eingesetzt wurden.

Auch wäre ich für Angabe konkreter Immunwerte bzw. der entzündlichen Werte wie TNF und ihre konkrete Beeinflussung dankbar, da ansonsten die Aussagen für mich als auf dem Gebiet erfahrenen Therapeuten wenig aussagen.

Ich kann schon jetzt sagen, daß ich solche Ansätze für äußerst suspekt finde angesichts der bei HIV-Patienten immer vielfältigen Dysregulationen, die man niemals mit einem einzigen Präparat in den Griff bekommen kann.

Da Dein Name mir schon des Öfteren begegnet ist, bitte ich mir freundlicherweise mitzuteilen, was Dein beruflicher Hintergrund ist bzw. Dein Wissens- und Erfahrungshintergrund bezüglich des Themas HIV oder bist Du lediglich als Aktivist dieser Gruppe tätig?

Mir sind im übrigen die Ansätze von Dr. Seger und des Vereins "Neue Wege in der HIV-Therapie" vor einigen Jahren begegnet, habe aber lange nichts mehr von dem Verein gehört.

Freundliche Grüße

Wilfried

Online    
Ralf
Gast










BeitragVerfasst am: 04.02.2006, 20:39    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Rolle von medizinischen Laien

Hallo Wilfried,

Deinen Beitrag hier in diesem Diskussionsforum möchte ich zum Anlass nehmen, daran zu erinnern, dass der Protest von medizinische Laien – unterstützt von einzelnen, engagierten Ärzten und von nichtinfizierten Freunden und Angehörigen – in den USA über die Nebenwirkungen zugelassener Medikamente (z. B. AZT, ddi) Anlass waren, dass die anfänglich irrsinnig hohen Dosierungsempfehlungen gegen den Widerstand der Hersteller zurückgenommen werden mussten.

Kombinationstherapien, wie sie heute in aller Munde sind, wurden zunächst von medizinischen Laien und einigen engagierten Ärzten in San Fransisco einfach ausprobiert, bevor sich die offizielle Schulmedizin, die diese auch am Anfang als „suspekt“ einschätzten, mit dem Thema auseinander setzte.

Den AIDS-Aktivisten der ersten Stunde, die überwiegend medizinische Laien waren und von denen heute viele leider nicht mehr leben, gebührt unser aller Respekt und Dank über die heutigen medizinischen Behandlungsmöglichkeiten.
Sie haben sich nicht aufgrund ihres „Laientums“ von sog. Fachleuten und sog. „erfahrenen Therapeuten“ einschüchtern lassen. Einmal davon abgesehen, dass sich viele der AIDS-Aktivisten mit der Zeit viel besser auskannten, als einige Ärzte, sog. Fachleute oder sich selbst als „erfahrene Therapeuten“ ausgebende Personen.

Beim Vorschlag „Medizinische Möglichkeiten, die Zeitdauer zu verlängern, in der HIV-Positive noch nicht auf die nebenwirkungsreiche Kombinationstherapie angewiesen sind“ geht es nicht um meinen beruflichen Hintergrund (ich bin medizinischer Laie und habe in Stuttgart einige Freunde, die von der Prednisolonbehandlung profitieren), noch um einen Dr. Seger, wie Du schreibst (Du meinst sicherlich Prof. Segal), und auch nicht vorrangig um unseren Förderverein oder um andere Einzelpersonen und Gruppen/Organisationen (auf unserer Homepage www.hiv-therapie.org kannst Du Dich, wenn Du magst über unseren Förderverein informieren und uns auch weitergehende, medizinische Fragen in unserem Gästebuch stellen, die Dir sicherlich unsere Ärzte beantworten können.)

Es geht schlichtweg um das Thema selbst „Medizinische Möglichkeiten, die Zeitdauer zu verlängern, in der HIV-Positive noch nicht auf die nebenwirkungsreiche Kombinationstherapie angewiesen sind“, zu dem Du Dich leider nur sehr „suspekt“ äußerst.

Wenn sich mehr Einzelpersonen und noch mehr Vereine für die wissenschaftliche Erforschung dieser medizinischen Möglichkeiten einsetzen würden, wäre das sicherlich sehr zu begrüßen. Denn wir müssen nach meiner Ansicht im Interesse einer Verbesserung der bestehenden Behandlungsmöglichkeiten sehr viel stärker werden, um die HIV-Forschung voranzubringen. Oder bist Du der Meinung, wir sollten uns mit dem Status Quo zufrieden geben?

Viele Grüße an alle, Ralf

P.S. Zu Deinen Dosierungsfragen hier noch folgende Infos:
Bei der von Frau Dr. Thomsen von der Organisation Humana People to People in Zusammenarbeit mit Dr. E. Sinbanda vom Institut für Immunologie der Medizinischen Schule der Universität Zimbabwe durchgeführten Studie wird ASS in einer Dosis von 1200 mg täglich eingesetzt. Es erfolgt eine Untersuchung der Studienteilnehmer und eine Aufklärung sowie Kontrolluntersuchungen des Studienverlaufs. Aspirin ist zwar in der Langzeitgabe bei den meisten Erwachsenen sehr gut verträglich. Aber es gibt einen kleinen Prozentsatz von Erwachsenen mit Magenproblemen, für die die Aspirineinnahme in der Tat gefährlich werden könnte und die daher zu der Studie nicht zugelassen sind.
Herr Dr. Ulmer gibt in seinem Beitrag „Niedrig dosiertes Prednisolon und viel weniger Angewiesenheit auf HAART – ein anderer Therapieansatz“ die Dosis von 5 bis 7 mg/Tag Prednisolon an.

Online    
wilfried
Gast










BeitragVerfasst am: 19.02.2006, 22:01    Aspirin und Cortison Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Ralf,

Vielen Dank für Deine Antwort, die ich erst jetzt zur Kenntnis genommen habe. Deine Auffassung bezüglich der Aids-Aktivisten der ersten Stunde kann ich so nicht teilen. Nach meinen Informationen sind die Aktivisten der ersten Stunde mit daran beteiligt gewesen, daß man einen Virus als alleinige Ursache für Aids deklarierte, obwohl von Anfang an und gerade bei den ersten Aids-Kranken sichtbar war, daß die belastenden Faktoren der Lebensweise zumindest mit verursachend waren für die Immunschwächen, die man dann als Aids bezeichnete.

Natürlich habe ich Prof. Segal gemeint und nicht Dr. Seger. Nach persönlichem Kennenlernen der verantwortlichen Ärzte des Fördervereins vor einigen Jahren habe ich keinerlei Interesse mehr an diesem Verein. Für mich war vor Jahren sehr erschreckend, daß diese Herren weder die medizinisch-wissenschaftliche Aids-Kritik zur Kenntnis nahmen noch die medizinisch-wissenschaftlichen Studien hinsichtlich Mikronährstoffdefiziten, Glutathion etc. bei HIV-Positiven. Das aber sind die entscheidenden Themen sowohl für HIV-Positive mit Kombi wie ohne Kombi. Außerdem kenne ich eine langjährige Aktivistin Eures Vereins, die dank ihrer fanatischen Orientierung an der Aids-Kritik und der befremdlichen Ansichten der Mediziner Eures Vereins dann im letzten Moment doch noch zur Kombi gegriffen hat, ohne daß damit die mir teilweise bekannten Dysregulationen hätten korrigiert werden können.

Dein Anliegen „Medizinische Möglichkeiten zu erforschen die Zeitdauer zu verlängern, in der HIV-Positive noch nicht auf die nebenwirkungsreiche Kombinationstherapie angewiesen sind“ kann ich dem Grunde nach voll unterstützen, zumal mit meiner therapeutischen Unterstützung HIV-Patienten bis zu 18 Jahren ohne Kombi leben konnten.

Allerdings halte ich überhaupt nichts von den beiden von Dir aufgezeigten Wegen, dem Einsatz von Prednisolon (Cortison) und von Aspirin. Scheinbar hast Du Dich noch nicht mit den möglichen Nebenwirkungen und Kontraindikationen beider Präparate auseinandergesetzt. Daran ändern auch nichts die von Dir dargestellten Erfahrungen mit Prednisolon und Aspirin. Auf den ersten Blick lassen die genannten Zahlen der Helferzellen natürlich aufhorchen. Aber leider stellst Du keine weitere entscheidenden Fakten dar. Ohne gleichzeitige Untersuchung und Darstellung diverser relevanter Entzündungsmarker und der immer vorhandenen Dysregulationen sind die Zahlen zu den Helferzellen nur bedingt aussagekräftig. Außerdem fehlen jegliche Angaben zur Viruslast.

Der von Dir erwähnte Ansatz mit Cyclosporin ist ohnehin bereits hinfällig; siehe dazu:
http://wp1018640.wp020.webpack.hosteurope.de/wil/kb.php?mode=article&k=154

Zweifelsohne ist dies ein richtiger Ansatz, das immunologische Entzündungsgeschehen zu drosseln. Dies geht aber nach meiner langjährigen Erfahrung nur in der Kombination von diversen Mikronährstoffen, Aminosäuren, Glutathion, Darmsanierung etc. auf der Grundlage einer umfangreichen Diagnostik. Die herkömmlichen Blutwerte reichen dafür als Grundlage nicht aus. Schwerpunktärzte sind aber mit einer solchen Diagnostik und Therapie völlig überfordert, da dies sehr zeitaufwendig ist und besondere Kenntnisse voraussetzt. Außerdem würden die Kosten für eine solche Therapie nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen.

Es ist meines Erachtens ein Trugschluß zu glauben, daß man mit Aspirin und Prednisolon hier entscheidendes erreichen könnte, obwohl dies natürlich angesichts der niedrigen Kosten und der vielen Menschen, die man damit erreichen könnte, verlockend erscheint. Die von mir immer festgestellten zahlreichen Stoffwechsel- und Immundysregulationen sind in aller Regel nur über eine kontinuierliche und umfassende ganzheitliche Therapie korrigierbar.

Zur weiteren Information meiner Sichtweisen und Erfahrungen empfehle ich im Infopool zu lesen unter www.helferzelle.de

Gruß Wilfried

Online    
epikrise
Gast










BeitragVerfasst am: 21.02.2006, 10:34    [Geschlossen] Da Off-Topic! Antworten mit ZitatNach oben

Hi Ralf und Wilfried,

da dieses Forum dazu dienen soll, Vorschläge für Themen, die im Rahmen der Positiven Begegnungen 2006 zu generieren und vorhandene zu diskutieren, schließe ich dieses Thema hier ab. Eure Diskussion konzentiert sich dann doch zu sehr in Bereichen, die nicht dem Thema dieses Forums entsprechen. Wenn ihr sie fortführen wollt - nur zu. Ich schlage dann aber vor, sie im allgemeinen Forum von hivcommunity.net weiterzuführen.

[GESCHLOSSEN]

Herzliche Grüße

admin

Online    
Vorbereitungsgruppe
Moderator
Moderator





Anmeldungsdatum: 20.03.2006
Beiträge: 32


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BeitragVerfasst am: 22.03.2006, 10:12    Antwort auf den Beitrag von Ralf aus Stuttgart „zwei kurze u Antworten mit ZitatNach oben

Lieber Ralf,

herzlichen Dank für deine Vorschläge.

Zu deinem ersten Vorschlag: „Dialogveranstaltung/Podiumsdiskussion mit den Verbund der CSD-Organisatoren und mit bundesweiten schwulenpolitischen Organisationen …“

Im Zuge der konzeptionellen Veränderungen von der Bundespositivenversammlung hin zu den Positiven Begegnungen haben wir sehr bewusst auf zielgruppenspezifische Veranstaltungen verzichtet – bzw. diese Veranstaltungen auf ein absolut notwendiges Mindestmass reduziert.
Insofern sahen wir keine Möglichkeit, deinem Vorschlag für eine Podiumsdiskussion zu entsprechen. Darüber hinaus gibt es ein Treffen der bundesdeutschen CSD-Organisatoren. Auf diesem Treffen wäre ein solches Thema sicherlich angemessener untergebracht, als auf den Positiven Begegnungen.

Eins der Themen, die in deinem Vorschlag angeklungen sind (die Erinnerung an verstorbene Freunde) greifen wir – wie in den letzten Jahren auch – in Form einer Gedenkveranstaltung und (in etwas abgewandelter Form) in der Veranstaltung „Den Tod in das Leben einbauen“ auf.

Zu deinem zweiten Vorschlag: „Das Aktionsbündnis gegen AIDS und Positive, An- und Zugehörigen in Deutschland – was können und wollen wir füreinander tun? …“

Wenn du dir die aktualisierte vorläufige Programmplanung ansiehst, wirst du sehen, dass wir an verschiedenen Stellen diese Kooperationsaspekte eingebaut haben. Zugegebenermassen ist der Programmentwurf recht knapp formuliert und daher ist nicht ganz genau nachvollziehbar, was wir unter den einzelnen Schlagworten verstehen.

Anders als auf den vergangenen Bundespositivenversammlungen / Versammlungen der An- und Zugehörigen, wird es in Leipzig keinen Markt der Möglichkeit mehr geben. Er wird abgelöst durch eine Projektmesse. Das Aktionsbündnis – sowie andere relevante und mögliche Kooperationspartner werden eingeladen werden, sich im Rahmen der Projektmesse zu präsentieren. Also – neben dem Programm – eine weitere Möglichkeit, in Beziehung zueinander zu treten.

Zu deinem dritten Vorschlag: „Medizinische Möglichkeiten, die Zeitdauer zu verlängern, in der HIV-Positive noch nicht auf die nebenwirkungsreiche Kombinationstherapie angewiesen sind“

Zum einen wird das Thema Therapiepause in der Veranstaltung „Neues aus Medizin und Forschung“ eine wichtige Rolle spielen.

Zum anderen haben wir uns entschieden, das Thema wissenschaftlicher Mainstream und die daraus resultierenden Folgen für die Forschung und die Therapie am Beispiel der Cortison-Studie im Rahmen der Veranstaltung zum Kompetenznetz HIV/AIDS aufzugreifen. Wenn unsere Informationen richtig sind, wird bis zu den Positiven Begegnungen vom Kompetenznetz eine solche Studie beschlossen worden sein. Anhand der im Zuge der Durchsetzung dieser Studie gemachten Erfahrungen, lässt sich unserer Überzeugung nach das Problemfeld des Mainstreams sehr gut deutlich machen.

Wir hoffen, mit der Art und Weise, wie wir deine Vorschläge weiterbearbeitet haben, zumindest in Ansätzen deinen Vorstellungen gerecht geworden zu sein.

Herzliche Grüße

Die Vorbereitungsgruppe

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