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 Repression & Prävention

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Hans
Gast










BeitragVerfasst am: 24.08.2007, 13:57    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
doch leider sagt die serologische Viruslast nichts über die Viruslast im Ejakulat aus, diese wird leider kaum reduziert


Da würde mich doch mal interessieren, woher du diese Erkenntnis hast!

Mythos oder Fakt?

Hans

Online    
Ralf
Gast










BeitragVerfasst am: 26.08.2007, 11:39    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo miteinander,

in der o.g. Resolution des 120. Positiventreffens heißt es:
"Der möglicherweise hochinfektiöse HIV-Infizierte, der nicht von seiner Infektion weiß und sich für „negativ“ hält, ist beim Sex rechtlich auf der sicheren Seite. Der wissende, gut behandelte und damit wahrscheinlich nicht mehr infektiöse Positive läuft dagegen Gefahr, wegen „versuchter gefährlicher Körperverletzung“ vor dem Richter zu landen. "

Diese Formulierung wirft in der Tat die Frage auf, die wir näher nachgehen sollten - wie auch schon Michele andeutet -, ob sich Positive aus Sorge um Repression entsolidarisieren von den Ungetesteten und (aus welchen Gründen auch immer und wenn es auch noch so gefährlich und selbstzerstörisch für die Akteure selbst ist) Testunwilligen und jetzt anfangen, mit dem Finger auf diese zu zeigen nach dem Motto "die bösen, gefährlichen Ungetesteten?" Idea Question

Dass auf Begriffe wie "wahrscheinlich" im oben genannten Kontext ("wahrscheinlich nicht mehr infektiöse Positive") vom 120. Positiventreffen nicht verzichtet werden kann, macht deutlich, dass offensichtlich doch noch nicht so eindeutig wissenschaftlich Fakten und gesicherte Erkenntnisse vorliegen, dass HIV-Positive bei einer Viruslast unter der Nachweisgrenze beim Vögeln auf Kondome guten Gewissens verzichten könnten, wenn sie niemanden mit HIV infizieren wollen. Rolling Eyes

Interessant finde ich Bernds Vergleich mit der Tuberkulose, dass es hier mittlerweile klare Richtlinien gibt, ab wann jmd. nicht mehr isoliert werden darf. Ich denke, die Forschung müsste bei HIV herausbekommen und in diesem Sinn sollten wir auf die Forschung Einfluss nehmen versuchen, wann auf Kondome verzichtet werden kann ohne Gesundheitsgefährdung von anderen- auch wenn dies vielleicht nicht im Sinne von 100% Sicherheit wie beim Blasen (siehe Lusttropfen) ist.
Question Wie könnte man hier wissenschaftlich an mehr Fakten kommen und was wird bzgl. dieser Frage bereits wo schon erforscht?

Um keine Mis(t)verständnisse aufkommen zu lassen: zurück zur Sachlichkeit, Fakten erforschen und publizieren und für uns transparent zu machen, Repression/Strafandrohung behindert Prävention, dieses wesentliche Anliegen und Aussagen der Resolution unterstütze ich als bisher nicht positiv Getesteter uneingeschränkt, der immer noch nicht die Hoffnung aufgegeben hat, dass die Forschung irgendwann einmal ein wirikliches Heilmittel findet, wenn sie in diesem Sinne - frei von Profiterwägungen - und durch Druck von unten auch mit genügend finanziellen Mitteln ausgestattet, gezielt stattfinden könnte.

Online    
Dennis
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Anmeldungsdatum: 20.06.2006
Beiträge: 27


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BeitragVerfasst am: 26.08.2007, 18:07    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich denke, die Forschung müsste bei HIV herausbekommen und in diesem Sinn sollten wir auf die Forschung Einfluss nehmen versuchen, wann auf Kondome verzichtet werden kann ohne Gesundheitsgefährdung von anderen- auch wenn dies vielleicht nicht im Sinne von 100% Sicherheit wie beim Blasen (siehe Lusttropfen ist.

da stimmt ich dir 100 % zu. nur wer ist das wir? die positivenbewegung also solche hat da nicht den biß wie ACT UP ihn hatte. Genau darum geht s aber. es fehlt am BIß dieser Wut die ganz gezielt in eine bestimmte Richtung kanalisiert wurde.

das repressalien - strafandrohung nicht zu dem gewünschten ziel führt, das hat die Dogen Thematik gezeigt.

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Vorbereitungsgruppe
Moderator
Moderator





Anmeldungsdatum: 20.03.2006
Beiträge: 32


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BeitragVerfasst am: 04.09.2007, 15:30    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Anonymous » hat folgendes geschrieben:
verständnisfrage @ralf: du bist ein bisher nicht positiv getesteter?du verweigerst den test, aber bist hier wortführend was die community angeht?


Bei den Positiven Begegnungen handelt es sich - wie dem "Untertitel" der Veranstaltung "Konferenz zum Leben mit HIV/AIDS" unschwer erkennen läßt - um eine Veranstaltung, die sich keineswegs ausschliesslich an Menschen mit HIV/AIDS richtet.

Insofern weisen wir hier ausdrücklich darauf hin, dass selbstverständlich von allen Interessierten - unabhängig ihres Serostatus - Beiträge erwünscht sind.

Herzliche Grüße

die Vorbereitungsgruppe

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ralf
Gast










BeitragVerfasst am: 31.01.2008, 21:29    Eine Ärztezeitung teilt das Anliegen der Resolution Antworten mit ZitatNach oben

Hallo miteinander, mittlerweile teilt auch eine Ärztezeitung die Einschätzung, dass "unter einer gut durchgeführten und ärztlich überwachten Therapie eine HIV-positive Person ihren Partner / ihre Partnerin beim Sex ohne Kondom nicht anstecken kann".

Ich finde diese Info für nicht positiv Getestete, die aber einen HIV-positiven Partner oder Partnerin haben, ganz arg wichtig - ebenso natürlich für Positive, die ihren Freund/ihre Freundin nicht anstecken will.
Deshalb will ich hier den Artikel aus Infektiologie St. Gallen vom 30. Januar 2008 auch dokumentieren.

Einen lieben Gruß, Ralf

[b]HIV-Therapie wirkt auch präventiv [/b]

von Pietro Vernazza

Eigentlich wissen wir's schon länger. Nun hat die Schweizerische Ärztezeitung ein Papier der Eidg. Kommission für AIDS-Fragen veröffentlicht, in welchem Klartext gesprochen wird.

Der Bericht lässt sich auf der Homepage der Ärztezeitung (Ausgabe 30.1.2008) als pdf runterladen und nachlesen. Im gleichen Heft findet sich ein Kommentar von Pietro Vernazza als EKAF-Präsdient unter dem Titel: Die Prävention wird einfach; also komplexer. Der Titel fasst eigentlich schon alles zusammen:

Weshalb ein Papier?
Wir wissen eigentlich, dass unter einer gut durchgeführten und ärztlich überwachten Therapie eine HIV-positive Person ihren Partner / ihre Partnerin beim Sex ohne Kondom nicht anstecken kann. Doch wir sind mit diesem Wissen bisher recht zaghaft umgegangen, da das Nicht-Eintreten eines Ereignisses nie zu beweisen ist. Je länger wir zuwarten und Menschen mit HIV beobachten, desto sicherer werden wir bei unserer Beobachtung, dass HIV unter den genannten Bedingungen nicht übertragen wird.

Für wen ist die Botschaft?
Die Botschaft der EKAF ist in erster Linie gedacht für Menschen, die in einer festen Partnerschaft mit einer HIV-positiven Person leben. Sie sollen informiert werden, dass sie weder Angst haben müssen, noch auf Kinder verzichten sollen, nur weil ihr Partner / ihre Partnerin HIV-positiv ist. Solange die HIV-Therapie optimal eingenommen und überwacht wird, ist keine Gefahr für den / die Partner vorhanden. Das Risiko einer Infektion unter einer optimalen Therapie muss sehr klein sein, kleiner als 1: 1 Million. Damit ist dieses Risiko etwa so groß, wie das Risiko, dass ich selbst bei meinem Flug an den nächsten AIDS-Kongress in Boston abstürzen werde. Ein mögliches Szenario, aber nicht so wahrscheinlich, als dass auf den Kongress (und natürlich den traditionellen Kongressbericht) verzichten würde.

An der Prävention ändert sich nichts
Die EKAF erhofft sich durch dieses Papier eine aktive Diskussion der Verhältnisse auch unter den Experten weltweit. Oft wird die Diskussion jedoch mit Fragen über die Konsequenz für die Präventionsarbeit vermischt. Doch das ist ein anderes Thema. Es ist kein Zweifel, dass die neuen Erkenntnisse gut kommuniiziert werden müssen. Die Prävention wird komplexer, doch an der grundsätzlichen Botschaft: "schütze dich ausserhalb der festen Partnerschaft" wird nichts geändert. Diese Botschaft bleibt wichtiger den je. Denn niemand kann beurteilen, wie gut jemand eine Therapie einnimmt, wie gut die ärztliche Kontrolle läuft, mit Ausnahme der festen Partner. Diese Präzisierung muss nun sehr gut kommuniziert werden.

Auch die Rechtssprechung ist betroffen
Die EKAF erhofft sich mit der Diskussion nebst der Verbesserung der Lebensqualität für HIV-positive Menschen auch eine Normalisierung der Rechtslage: Noch immer werden Personen inhaftiert, weil sie mit einer anderen Person (in Kenntnis der HIV-Infektion) Sex ohne Kondom haben (StGB Art 231, Versucht der Verbreitung einer gefährlichen Krankheit). Nun werden die Gerichte umlernen müssen und akzeptieren müssen, dass dieser Versuch, ein untauglicher ist.

Lesen Sie die ausführlichen Grundlagen selbst:
Mitteilung der EKAF, SAeZ vom 30.1.08 - http://www.saez.ch/pdf_d/2008/2008-05/2008-05-089.PDF
Kommentar zum Artikel, SAeZ vom 30.1.08 - http://www.saez.ch/pdf_d/2008/2008-05/2008-05-085.PDF

Infektiologie St. Gallen vom 30. Januar 2008

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Bernd
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BeitragVerfasst am: 01.02.2008, 09:02    Sex mit Positiven, deren Viruslast unter 40/50 Kopien/ml Antworten mit ZitatNach oben

Hi Ralf,

wie du möglicherweise festgestellt haben dürftest, habe ich mich bereits im Januar HIV.Report ausführlich mit der Datenlage zu der Frage beschäftigt, wie hoch die Übertragungswahrscheinlichkeit beim ungeschützten Sex mit einem/einer HIV-Positiven ist, wenn deren/dessen Viruslast unter der Nachweisgrenze liegt.

Den HIV.Report kannst du kostenlos auf der Website www.hivreport.de runterladen bzw. als E-Mail-Newsletter abonnieren. Die Februar-Ausgabe wird sich mit den Schweizer Empfehlungen befassen.

Bevor du vor lauter Freude über das Papier aus der Schweiz abhebst, muss ich hier sehr deutlich auf das Problem Analverkehr hinweisen, zu dem es nämlich so gut wie keine Daten gibt (Details siehe der HIV.Report vom Januar).

Die EKAF bezieht sich nur auf vaginalen Geschlechtsverkehr - also heterosexuellen GV und die Empfehlung ist meiner Meinung nach nicht sonderlich sorgfältig formuliert, weil sie den Leser/die Leserin darüber im Unklaren lässt - oder wenn sie auch für Analverkehr gelten sollte, fehlt hier jegliche Argumentation (sprich Verweise auf entsprechende Studien/Daten) un der klare Hinweis, dass sie das soll.

Ansonsten hast du natürlich Recht: Es ist ein wichtiges Thema und die Vorbereitungsgruppe hat sich dem längst angenommen.

Es hat - nur am Rande - zu diesem Themenkomplex Mitte November 2007 eine Veranstaltung in der DAH gegeben, die u.a. der innerverbandlichen Meinungsbildung diente. Ende Februar 2008 wird es dem Vernehmen nach zu einem Treffen zwischen Vertretern der Deutschen AIDS-Gesellschaft, der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter, dem RKI, der BZgA, der DAH und Wissenschaftlern kommen. Ziel dieses Treffens soll eine gemeinsame Empfehlung sein. Man darf gespannt sein.

Ich muss aus meiner Sicht allerdings die Erwartungen etwas runterkochen. Schaut man sich die Art und Weise an, wie mit der Datenlage zu Superinfektionen und der Datenlage zur Übertragungswahrscheinlichkeit beim Spermaschlucken umgegangen wird, wird man feststellen, dass die AIDS-Hilfe sich durchaus nicht um entlastende Botschaften bemüht.

Gruß

Bernd

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ralf
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BeitragVerfasst am: 01.02.2008, 21:14    Danke Antworten mit ZitatNach oben

Hi Bernd,

danke für Deinen wichtigen Hinweise (dass sich dass von mir zitierte Schweizer Papier "nur auf vaginalen Geschlechtsverkehr - also heterosexuellen GV" bezieht und "den Leser/die Leserin darüber im Unklaren lässt - oder wenn sie auch für Analverkehr gelten sollte, fehlt hier jegliche Argumentation (sprich Verweise auf entsprechende Studien/Daten)")

Ich denke auch nicht, dass wir aus diesen Infos bereits einen Freibrief ableiten können, keine Kondome mehr zu verwenden. Solche Infos sind für Partnerschaften, wo nur einer positiv ist, aber wichtig, um besser mit rationalen oder auch irrationalen Ängsten sowohl seitens des Positiven als auch seitens des Negativen bei der Verwendung von Kondomen umgehen zu können (das könnte ja platzen usw. usf.).

Meinen Dank will ich auch an alle ausdrücken, die mit dieser wichtigen Resolution Einiges angestoßen haben und hoffentlich bald auch die absurde juristische Situation verändern helfen. Ich bin gespannt, wie das Thema bei der BPV aufgegriffen wird und was ihr Euch hierzu von der Vorbereitungsgruppe einfallen lässt.

Viele Grüße, Ralf

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michèle meyer
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BeitragVerfasst am: 01.02.2008, 23:30    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

hallo ralf

die von dir erwähnten punkte der ängste und rechtssprechung sind zentrale überlegungen, resp. motivation zur veröffentlichung der ekaf-empfehlung, anstelle des "blossen kommunizierens hinter verschlossenen türen".

gruss
michèle

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ondamaris
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BeitragVerfasst am: 17.02.2008, 13:49    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

...
Zitat:
Schaut man sich die Art und Weise an, wie mit der Datenlage zu Superinfektionen und der Datenlage zur Übertragungswahrscheinlichkeit beim Spermaschlucken umgegangen wird, wird man feststellen, dass die AIDS-Hilfe sich durchaus nicht um entlastende Botschaften bemüht.


grins, zustimmung, genau das ist es ...
und deswegen kommt (u.a.) dem ekaf-statement auch solch ein wert zu ...

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