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Autor |
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wilfried
Gast
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Verfasst am:
14.03.2006, 01:17 Die zentrale Bedeutung des Darms bei der HIV-Infektion |
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Die zentrale Bedeutung des Darms bei der HIV-Infektion
Auf der CROI 2005 wurde verkündet, „daß ein wesentliches Merkmal der (unbehandelten) HIV-Infektion eine persistierende, extrem starke Immunaktivierung, ausgehend von den Immunzellen des Darms (GALT - Gastrointestinal Associated Lymphatic Tissue) ist, die letztendlich wohl die Hauptursache für die finale Erschöpfung der CD4-Regenerations-kapazität ist“. Außerdem sagt selbst die wissenschaftliche Aids-Medizin heute, daß nur 1 % der Helferzellen im Blut von HIV infiziert sind.
Biologisch arbeitende Therapeuten haben bei HIV-Patienten schon immer den Darm sowohl in der alternativen wie komplementären Therapie in den Vordergrund gestellt. Auch unter Kombi werden oftmals noch stark aktivierte T-Zellen festgestellt. Unverständlich ist, daß selbst nach den neuen Erkenntnissen der wissenschaftlichen Aids-Medizin Schwerpunkt- und Universitätsärzte umfassende Stuhluntersuchungen bei GKV-Patienten weder anregen noch unterstützen geschweige denn eine entsprechende Therapie durchführen.
Ich biete an in dem Vortrag die Bedeutung des Darmes, die wichtigsten Laborparameter sowie die darauf aufbauende Darmtherapie wie auch Selbsthilfemöglichkeiten zur kontinuierlichen Pflege des Darmes zu erläutern und mit Erfahrungen aus meiner Praxis anzureichern.
Gruß Wilfried
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Vorbereitungsgruppe
Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2006
Beiträge: 32
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Verfasst am:
22.03.2006, 09:09 Antwort auf den Beitrag von Wilfried zur Zentralen Bedeutung |
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Lieber Wilfried!
Wir haben deinen Vorschlag auf unserem letzten Treffen ausgiebig diskutiert.
Wie du im aktualisierten Programmentwurf sehen kannst, haben wir das Thema Darm im Rahmen der Veranstaltung „Neues aus Medizin und Forschung“ aufgegriffen.
Die Ergebnisse der auf der Retroviruskonferenz vorgestellten Arbeiten haben aus unserer Sicht eher den Charakter von Grundlagenforschung, aus der (bislang) keine konkreten therapeutischen Interventionen abgeleitet werden können.
Hier – wie auch bei deinem Vorschlag zu Mikronährstoffen – ergibt ein grundsätzlicher Gegensatz zwischen deiner Sichtweise und der Sichtweise der Deutschen AIDS-Hilfe, die ein auf der westlichen Schulmedizin basierendes Verständnis hat.
Wir werden keine therapeutischen Ansätze promoten, die nicht auf wissenschaftlichen Beweisen basieren (evidenz-basiert), sondern auf Einzelfallberichten oder auf unbewiesenen Grundannahmen (believe-basiert) fußen.
Wir sind uns daher sehr wohl darüber im Klaren, dass wir so, wie wir die Themen deiner Vorschlagen denken und eingebaut haben, wir deinem Grundanliegen nicht entsprochen haben.
Herzliche Grüße
Die Vorbereitungsgruppe
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Wilfried
Gast
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Verfasst am:
23.03.2006, 18:56 (Kein Titel) |
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Hallo Vorbereitungsgruppe
Ich bedanke mich, daß meine Anregung immerhin im Teil der Veranstaltung „Neues aus Medizin und Forschung“ aufgenommen wurde.
Aus meiner Sicht sind aber von der wissenschaftlichen Medizin hierzu keine therapeutischen Interventionen zu erwarten. Biologisch arbeitenden Therapeuten sind die notwendigen therapeutischen Interventionen schon seit vielen Jahren bekannt und werden auch mit Erfolg eingesetzt.
Meine Erfahrung seit ca. 12 Jahren ist, daß bei nahezu allen HIV-Positiven mit und ohne Kombi Darmprobleme in unterschiedlicher Stärke vorliegen in Form einer Dysbakterie, Darmmykose, Parasitose, Entzündungsgeschehen, pH-Wert-Verschiebung, desolatem Darm-Immunsystem, Allergien, Gluten-Unverträglichkeit, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Histaminose usw.
Werden diese Dinge regelmäßig untersucht und behandelt kann auch das durch HIV verursachte Entzündungsgeschehen wesentlich verbessert werden sowohl mit wie ohne Kombi, der Darm die Nährstoffe aus der Nahrung sowie die Mikronährstoffe besser aufnehmen, was sich positiv auf das Blutbild auswirken kann.
Weder die Darm- noch die Mikronährstofftherapie sind im umfassenden Sinne von HIV-Ärzten leistbar. Dies ist aus meiner Sicht nur in Kooperation mit kompetenten Heilpraktikern umsetzbar. Es gibt durchaus Schwerpunktärzte, die eine solche Kooperation und die dafür notwendigen Stuhluntersuchungen über die gesetzliche Kasse unterstützen. Aber viele andere tun es nicht und verhindern dadurch mögliche und notwendige Hilfe.
Diese Thematik ist nicht mit westlicher Schulmedizin lösbar, sondern allenfalls im Verbund mit dieser. Insofern dürfte also wohl kaum Hilfe von Seiten der wissenschaftlichen Ärzte zu konkreten Therapien zu erwarten sein. Außerdem muß eine solche Therapie bei GKV-Patienten selbst bezahlt werden.
Wie soll der hier behauptete grundsätzliche Gegensatz zwischen Schulmedizin und Naturheilmedizin bei Betroffenen und HIV-Ärzten je überbrückt werden, wenn nicht einmal die entscheidende Betroffenen-Organisation, die Deutsche Aids-Hilfe, in diese Richtung kleine Schritte zuläßt? Tatsache ist doch, wie bereits 1999 die europaweite Electhiv-Studie gezeigt hatte, daß viele HIV-Patienten mit und ohne Kombi biologische Therapien in Anspruch nehmen.
Ich finde es aber letztlich enttäuschend, wie die Vorbereitungsgruppe mit diesem Thema umgeht und Betroffenen wichtige anwendbare Informationen vorenthalten werden. Ich finde es traurig, daß hier Leute über Themen entscheiden, bei denen eine diesbezügliche Kompetenz offensichtlich nicht vorhanden ist. Merkt denn hier niemand, wie ein Teil der Betroffenen damit ausgegrenzt wird, die sich entweder alternativ orientieren, so lange dies geht, oder aber komplementäre Therapien in Anspruch nehmen oder nutzen würden, wenn sie mehr über Chancen und Grenzen solcher Therapien wüßten?
Ich kann nur hoffen, daß auch andere ihren Unmut darüber kundtun.
Abschließend bitte ich darum auch dieses Thema für den Deutsch-Österreichischen Kongreß einzubringen.
Freundliche Grüße
Wilfried
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CB2009
Moderator
Anmeldungsdatum: 02.05.2006
Beiträge: 7
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Verfasst am:
30.05.2006, 16:38 (Kein Titel) |
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lieber wilfried,
du weisst wie schwierig es ist irgendein thema im weiteren sinne zu komplimentären therapien einzubringen.
ich würde dir hiermit vorschlagen, ein abstract einzureichen ; zumal der ein oder andere medziner zu diesem thema eine interdisziplinäre haltung einnimmt. wir denken , dass dein abstact gute chancen hätte angenommen zu werden
freundliche grüsse
cb
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hiv-facts
Nutzer
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 1
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Verfasst am:
11.06.2006, 23:47 (Kein Titel) |
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Sicherlich ein wichtiges Thema. Daher kann ich den Aufruf an den Verfasser, ein Abstract für den DÖAK 2007 einzureichen, nur unterstützen...
Gruß
Holger Pfister
www.hiv-facts.net
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